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Häufig gestellte Fragen

1. Dürfen denn jetzt überhaupt noch Sträucher und Bäume geschnitten bzw. gefällt werden?

Kurz gesagt: innerhalb geschlossener Ortschaften darf zu jeder Zeit ohne jede Beschränkung alles gefällt werden, insofern keine Baumschutzsatzung besteht. Die allgemeine weitverbreitete Meinung, Bäume dürften nur bis zum 15. März  bzw. erst wieder ab dem 01.Sept. gefällt werden, ist falsch. Diese Regelung gilt nur außerhalb geschlossener Ortschaften. Wir informieren Sie unter “Rechtlichen Grundlagen” detailliert.

2. Dürfen Bäume im belaubten Zustand geschnitten werden?

Bäume im belaubten Zustand zu beschneiden ist entgegen der Meinung vieler sogar besser und schadet ihnen überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Totholzentfernung, Kroneneinkürzung, Entlastungsschnitte  sind ohnehin im belaubten Zustand besser auszuführen.

3. Stimmt es, dass Bäume wie der Nussbaum, der Ahorn oder die Birke regelrecht „verbluten“, wenn man sie schneidet, wenn sie sich im Saftstrom befinden?

NEIN! Bäume „verbluten“ nicht. Viele Menschen denken und haben die Angst, dass aufgrund der oftmals sehr stark austretenden Flüssigkeitsmenge ein Baum vertrocknet und dann abstirbt, doch wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass gerade ein Baum im Saftstrom ihm zugefügte Wunden besser und schneller verschliesst als zu jedem anderen Zeitpunkt!

Er braucht nur ein paar Tage, um die Schnittstellen gut zu verschliessen. Ich plädiere daher für eine Baumpflege, wenn der Baum im Laub steht. Es ist dann einfacher, den Baum in eine schöne Form zu schneiden, ausserdem werden Frost- und andere Schäden vermieden.

4. Stimmt es, dass volle und kräftige Kronen ein Indikator dafür sind, dass ein Baum gesund ist?

NEIN! Ganz gefährliche Annahme!!! Auch ein Baum mit einer vollen und kräftigen Krone kann bereits starke Fäulnisstellen aufweisen. Die Versorgung der Krone mit Nährstoffen erfolgt vor allem durch die äusseren Jahresringe. Ist das Stamminnere nun bereits an- oder verfault, so erfolgt trotzdem weiterhin eine vollständige Versorgung der Krone. Die Standfestigkeit des Baumes ist dabei jedoch nicht mehr gewährleistet! und der Baum ist eine potentielle Gefahrenquelle. Ich habe z. B. erlebt, dass eine 30m hoch Eiche mit einem Stammdurchmesser von 140 cm mit völlig intakter Krone bei einem Sturm auf ein Haus gefallen war. Die Wurzel war durchweg bis auf wenige cm völlig verfault. Ein weiteres Beispiel ist eine völlig intakt aussehende 25m Fichte in Bad Hersfeld. Am unteren Stamm sah man nur wenige kleine Löcher und ein paar Ameisen. Eine genauere Untersuchung ergab, dass der untere Stamm völlig hohl war. In ihm hatte sich Ameisen bis auf 2,00m Höhe ihr Nest gebaut und den Baum völlig ausgehöhlt. Wir haben ihn zwangsweise fällen müssen. Sah aber völlig gesund aus. Das gibt es immer wieder.

Daher meine Empfehlung: lassen Sie ihre Bäume vom Fachmann auf ihre Standsicherheit überprüfen.

5. Stimmt es, dass gut überwallte Wunden darauf hindeuten, dass sich der Baum erfolgreich selbst geheilt hat?

NEIN! Für die Wundheilung am Baum sind zwei verschiedene Systeme verantwortlich, die nicht unbedingt zusammenarbeiten. Das Kambium des Baumes ist für die Überwallung von Wunden zuständig. Für die tiefer liegenden Bereiche geschieht die Abschottung des Wundbereiches durch so genannte Parenchymzellen, die sehr widerstandsfähig gegen Fäulnis sind. Es ist also durchaus möglich, dass sich hinter einer guten Überwallung bereits eine Fäulnisstelle gebildet hat.

6. Stimmt es, dass es sinnvoll ist, Schnittstellen und Baumwunden mit Baumwachs zu bestreichen?

NEIN! Ganz im Gegenteil. Baumwachs wird in der modernen Baumpflege heute überhaupt nicht mehr eingesetzt. Ein Baum ist kein Parkettboden, sondern ein lebendiges Wesen. Jedes, wie auch immer geartetes Verschließen von Wunden ist nicht gut für den Baum. Mach einen Selbstversuch: Verschließe eine Wunde an deiner Hand möglichst luftdicht und du wirst sehen, wie unter dem Pflaster deine Hand zu verfaulen beginnt. Genauso ist es bei den Bäumen. Es bilden sich unter dem Baumwachs Pilze. Ein Verschließen von Baumwunden kann zu Nekrosen im Bereich des Kambiums, sowie zu einer schlechteren Abschottung im Bereich des behandelten Holzes führen.

7. Stimmt es, dass immergrüne Freilandpflanzen im Winter kein Wasser benötigen?

NEIN! Auch immergrüne Pflanzen verbrauchen im Winter Wasser. Da sie über die Blätter noch Wasser abgeben, aber über Wurzeln beim gefrorenen Boden kein Wasser mehr aufnehmen können, müssen immergrüne Pflanzen vor Wintereinbruch und wenn der Boden zwischendurch frostfrei ist, stark gewässert werden, damit sich die Zellen gut mit Wasser füllen können. Dies gilt für Rhododendron, Nadelgehölze, Kirschlorbern. Ansonsten kann es zu trockenschäden kommen.Und Gewächsen, die man kurz vor Wintereinbruch gepflanzt hat, fällt es dann besonders schwer, das für sie nötige Wasser aufzunehmen, da die Wurzelstockbildung noch ungenügend ist. Daher ist es sinnvoll, auch immergrüne Gehölze möglichst früh im Jahr zu pflanzen, damit sie einen schönen Wurzelstock ausbilden können und gut über den ersten Winter kommen.

8. Stimmt es, dass das tiefe Pflanzen eines jungen Baumes mehr Standsicherheit bringt?

NEIN! Ein Baum sollte niemals tiefer gepflanzt werden, als er in der Baumschule gestanden hat. Es empfiehlt sich sogar, den Baumschulbaum ein paar Zentimeter höher zu pflanzen. Nur Pappel und Weide sind von dieser Regel ausgenommen und können tiefer gesetzt werden.

9. Stimmt es, dass kaltes Winterwetter der Grund für Frostrisse ist?

NEIN! Der ursächliche Grund für Risse den Stamm entlang sind Schwachstellen im Holz. Der Frost sorgt dann nur mehr dafür, dass sich die Zellen zusammenziehen, das Wasser im Baum ausfriert und dann Risse im Holz auftreten. Nur schadhaftes Holz ist demnach anfällig für Frostrisse, ein gesunder Baum wird auf bei arktischen Temperaturen keine Holzrisse aufweisen.

10. Stimmt es, dass junge und frisch gepflanzte Bäume sehr frostgefährdet sind?

NEIN! Man kann zwar bei Frischpflanzungen oft beobachten, dass die Stämme aufreißen, der Grund dafür liegt aber im labileren Wasserhaushalt der Bäume. Winter- und Sommersonne können hier einfacher Austrocknungs- und Strahlungsschäden am Jungbaum verursachen.